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ETH Zürich Kompetenzraster

Kompetenzförderung für Studierende

ETH Zürich

Struktur & Klarheit:

Ist der Ansatz logisch gegliedert und inhaltlich klar verständlich?Bewertung: Good practice

Das Kompetenzraster ist klar systematisiert in vier Hauptbereiche (fachspezifisch, methodenspezifisch, soziale und persönliche Kompetenzen), die wiederum in jeweils 4–7 Einzeldimensionen mit Wissen, Fähigkeiten und Einstellungen differenziert sind. Die dreigliedrige Darstellung macht die systematische Verankerung besonders deutlich (z. B. S. 2–4). Diese Struktur ist pädagogisch anschlussfähig, taxonomisch durchdacht und für verschiedene Akteure (Studierende, Lehrende, Arbeitgeber) nachvollziehbar gestaltet.

Operationalisierbarkeit:

Lassen sich die beschriebenen Skills konkret beobachten, fördern oder entwickeln?Bewertung: Good practice

Zu jeder Kompetenzdimension werden konkrete Wissensarten, beobachtbare Fähigkeiten und einstellungsbezogene Haltungen angegeben. Beispiel: „Projektmanagement“ beinhaltet unter anderem „Fähigkeit, Meilensteine und Aktivitäten zu planen“ sowie „Verantwortung für Ressourcen und Ergebnisse zu übernehmen“ (S. 2–3). Dies erlaubt eine didaktische Planung, eine Orientierung für Feedback, Reflexion und Curriculumentwicklung.

Kontextualisierung:

Wird der gesellschaftliche, kulturelle oder technologische Kontext der Skills sichtbar gemacht?Bewertung: Voll erfüllt

Die Entwicklung basiert auf Literaturrecherche und Interviews mit Schweizer Arbeitgebern und Expert:innen (Einleitung, S. 1), was auf berufliche Relevanz zielt. Gesellschaftliche oder politische Megatrends (z. B. Digitalisierung, Nachhaltigkeit, VUCA) werden jedoch nicht explizit adressiert. Die Kontextualisierung bleibt auf den Arbeitsmarkt- und Hochschulkontext fokussiert.

Werteorientierung:

Werden ethische Prinzipien, Verantwortung oder persönliche Haltung explizit adressiert?Bewertung: Schwach ausgeprägt

Einige ethische Prinzipien (z. B. Integrität, Transparenz, Verantwortung) sind in Form von Einstellungen eingebettet (z. B. bei „Integrität und Arbeitsethik“, S. 4). Dennoch fehlt ein explizit normatives Fundament – etwa zu Themen wie Demokratie, sozialer Gerechtigkeit oder Bildung für nachhaltige Entwicklung. Auch Werte wie Teilhabe oder gesellschaftliches Engagement werden nicht explizit formuliert

Gesellschaftsbezug:

Geht der Ansatz über individuelles Können hinaus und adressiert gesellschaftliche Teilhabe oder Transformation?Bewertung: Schwach ausgeprägt

Einige Kompetenzen wie „Kundenorientierung“, „Sensibilität für Vielfalt“ und „Verantwortung“ deuten gesellschaftliche Relevanz an. Allerdings ist der Fokus stark auf interpersonelle Effizienz und berufliche Handlungsfähigkeit gerichtet. Gesellschaftlicher Wandel, kollektive Verantwortung oder politische Handlungsfähigkeit fehlen.

Zukunftsrelevanz:

Reagiert der Ansatz auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen (z. B. Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Globalisierung) und beschreibt ein klares Zukunftsverständnis?Bewertung: Schwach ausgeprägt

Es wird nicht explizit von Future, Zukunft, Future Skills gesprochen und findet keine weitere Auseinandersetzung mit entsprechenden Konzepten statt. Kompetenzen wie „kritisches Denken“, „Selbststeuerung“, „Projektmanagement“ und „digitale Medienkompetenz“ (S. 2–4) sind eindeutig zukunftsrelevant. Gleichzeitig fehlt eine explizite Bezugnahme auf Transformationstrends (z. B. KI, Klimawandel, Nachhaltigkeit). Zukunft tritt eher implizit in Erscheinung – als „Employability“ und nicht als gestaltbare Zukunft.

Bildungstheoretischer Bezug:

Lässt sich der Ansatz nachvollziehbar auf Bildungs-, Lern- oder Kompetenztheorien zurückführen?Bewertung: Schwach ausgeprägt

Das Raster beruht auf Fachliteratur (nicht näher benannt) und orientiert sich an Arbeitsmarktanforderungen. Es fehlt ein expliziter Bezug zu Bildungstheorien (z. B. Konstruktivismus, kompetenzorientiertes Lernen, Didaktik der Selbststeuerung). Die Dreiteilung in Wissen, Können, Haltung lässt sich als an Blooms Kompetenzverständnis orientiert interpretieren, bleibt aber unbenannt.

Kompetenzlogik:

Ist ersichtlich, welches Kompetenzverständnis (z. B. KSA, Handlung, Haltung) zugrunde liegt?Bewertung: Voll erfüllt

Die Kompetenzdefinition folgt dem Dreiklang aus Wissen, Fähigkeiten und Einstellungen (vgl. Einleitung und jede Kompetenzbeschreibung, S. 2–4). Es wird zwischen kognitiven, affektiven und performativen Aspekten differenziert. Dennoch fehlt eine explizite theoretische Rahmung (z. B. Weinert, Erpenbeck, OECD-Kompetenzrahmen).

Transparenz der Entwicklung / Methodisches Design:

Ist nachvollziehbar, mit welchen (Forschungs-/Entwicklungs-)Methoden der Ansatz entwickelt wurde?Bewertung: Schwach ausgeprägt

Es wird erwähnt, dass Interviews mit Arbeitgebende sowie Sichtungen von Kompetenzrastern eingeflossen sind (S. 1). Doch fehlen konkrete Angaben zu Auswahl, Methodik, Kriterien oder Validierung. Der Entstehungsprozess istnicht nachvollziehbar dokumentiert.

Implementierungslogik / Anwendungslogik / Initiativtragende:

Wird deutlich, wer den Ansatz in die Praxis bringen muss?Bewertung: Voll erfüllt

Das Raster ist offen zugänglich und auf Dozierende und Studierende ausgerichtet. Es gibt Webportale mit Zielgruppenadaptionen(www.ethz.ch/kompetenzen-fuer-studierende). Doch es bleibt unklar, ob und wie das Raster curricular verankert, geprüft oder reflektiert wird. Hinweise auf Anreize oder Feedbacksysteme fehlen.

Strategische Zielsetzung:

Ist erkennbar, welchem übergeordneten Ziel (z. B. Hochschulentwicklung, BNE, Innovation) der Ansatz dient?Bewertung: Voll erfüllt

Ziele sind es, eine gemeinsame Sprache über Kompetenzen zu fördern und die Employability der Studierenden zu steigern (S. 1). DueZiele sind eindeutig benannt, jedoch nicht bildungspolitisch oder gesellschaftlich fundiert. Eine Einbettung in Strategien zur Hochschulentwicklung oder BNE fehlt.


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Future Skills anzeigen
1 Nicht erkennbar
Nicht umgesetzt
Das Kriterium ist nicht vorhanden. Es finden sich keine erkennbaren Ansätze oder Hinweise auf eine Umsetzung.
2 Schwach ausgeprägt
Ansatzweise erkennbar
Das Kriterium ist in Teilen vorhanden, jedoch nur oberflächlich, unsystematisch oder unvollständig umgesetzt.
3 Voll erfüllt
Umgesetzt und integriert
Das Kriterium ist inhaltlich vollständig, konsistent und nachvollziehbar umgesetzt und funktional in das Gesamtkonzept integriert.
3* Good practice
Good practice
Das Kriterium ist in herausragender Weise realisiert und dient als beispielhafte oder modellhafte Referenz für die Umsetzung in vergleichbaren Kontexten.

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