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MarSkills

Future Skills und Hochschulbildung neu denken.

Philipps-Universität Marburg

Struktur & Klarheit:

Ist der Ansatz logisch gegliedert und inhaltlich klar verständlich?Bewertung: Voll erfüllt

Das MarSkills-Framework der Universität Marburg zeigt eine klar strukturierte Konzeption, die in Kapitel 3 und 5 erläutert wird. Besonders die Beschreibung des Studienbereichs (S. 16–18) und des Kompetenzmodells (S. 27–34) verdeutlichen eine durchdachte Gliederung mit mehreren Teilmodulen und Zielsetzungen. Jedoch fehlt eine systematische Visualisierung der Gesamtstruktur und ihrer Verknüpfung mit den Curricula, was die Nachvollziehbarkeit einschränkt.

Operationalisierbarkeit:

Lassen sich die beschriebenen Skills konkret beobachten, fördern oder entwickeln?Bewertung: Schwach ausgeprägt

Die Future Skills werden theoretisch beschrieben (S. 14–15) und mit allgemeinen Zielen verbunden, doch es fehlen konkrete Indikatoren oder Lernziele. Auch Assessmentmethoden oder Umsetzungsvorgaben für die didaktische Praxis werden nicht angegeben. Es bleibt unklar, wie die Skills messbar oder entwickelbar sind. Nur implizite Hinweise im Kompetenzmodell (Kap. 5) geben erste Anhaltspunkte.

Kontextualisierung:

Wird der gesellschaftliche, kulturelle oder technologische Kontext der Skills sichtbar gemacht?Bewertung: Voll erfüllt

In Kapitel 2.2 (S. 11–13) wird die gesellschaftliche Verantwortung der Hochschulen und ihre Rolle in der Transformation betont. Auch der Bezug zu großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimawandel und Digitalisierung wird hergestellt (S. 12–13, 32). Eine tiefere Analyse dieser Kontexte in Bezug auf die Skills selbst bleibt jedoch aus.

Werteorientierung:

Werden ethische Prinzipien, Verantwortung oder persönliche Haltung explizit adressiert?Bewertung: Schwach ausgeprägt

Wertorientierungen wie Persönlichkeitsentwicklung, demokratisches Engagement und kritisches Denken werden als Zielsetzungen angesprochen (S. 18–22), aber es fehlt eine systematische ethische Einordnung oder explizite Reflexion über Haltungen. Der normative Rahmen ist eher bildungstheoretisch als werteethisch verortet.

Gesellschaftsbezug:

Geht der Ansatz über individuelles Können hinaus und adressiert gesellschaftliche Teilhabe oder Transformation?Bewertung: Good practice

Der gesamte Ansatz basiert auf einer klaren Positionierung der Hochschule als Akteur gesellschaftlicher Transformation (S. 12, 20–21, 32–33). Die Integration von Bürger*innenbildung, gesellschaftlicher Verantwortung und transdisziplinärer Arbeit ist in allen zentralen Passagen präsent und klar begründet.

Zukunftsrelevanz:

Reagiert der Ansatz auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen (z. B. Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Globalisierung) und beschreibt ein klares Zukunftsverständnis?Bewertung: Voll erfüllt

Zukunftsthemen wie Digitalisierung, VUCA-Welt, gesellschaftliche Transformation sind mehrfach benannt (S. 7, 14, 21–23, 32–33). Eine systematische Auseinandersetzung mit disruptiven Technologien oder globalen Megatrends bleibt aber vage.

Bildungstheoretischer Bezug:

Lässt sich der Ansatz nachvollziehbar auf Bildungs-, Lern- oder Kompetenztheorien zurückführen?Bewertung: Good practice

Der Ansatz ist tief in bildungstheoretischen Positionen verwurzelt (S. 9–11, 18–21). Konzepte wie Bildung durch Wissenschaft, allgemeine Bildung nach Klafki und das humanistische Bildungsideal werden dezidiert aufgegriffen. Referenzen auf Nida-Rümelin, Lenzen, Klafki u. a. untermauern die wissenschaftstheoretische Fundierung.

Kompetenzlogik:

Ist ersichtlich, welches Kompetenzverständnis (z. B. KSA, Handlung, Haltung) zugrunde liegt?Bewertung: Voll erfüllt

Das Kompetenzmodell (Kap. 5, S. 27–34) zeigt verschiedene Ebenen von Future Skills, Bildungsidealen und Lernzielen. Es ist anschlussfähig an gängige Kompetenzmodelle, aber bleibt auf einer eher konzeptionellen Ebene ohne klare Differenzierung von Wissens-, Handlungs- und Haltungskomponenten

Transparenz der Entwicklung / Methodisches Design:

Ist nachvollziehbar, mit welchen (Forschungs-/Entwicklungs-)Methoden der Ansatz entwickelt wurde?Bewertung: Schwach ausgeprägt

Im Impressum und in der Einleitung werden Herausgeber:innen genannt (S. 7), jedoch bleibt der Entwicklungsprozess des Modells selbst intransparent. Es gibt keine Angaben zu Beteiligungsprozessen, Evaluation oder Iteration der Modellentwicklung.

Implementierungslogik / Anwendungslogik / Initiativtragende:

Wird deutlich, wer den Ansatz in die Praxis bringen muss?Bewertung: Voll erfüllt

Der MarSkills-Bereich ist im Curriculum der Universität integriert (S. 7, 16), Studierende können dort ECTS erwerben. Jedoch fehlen Informationen über Implementierung in Fachbereiche, institutionelle Verantwortlichkeiten oder langfristige Steuerungsstrukturen.

Strategische Zielsetzung:

Ist erkennbar, welchem übergeordneten Ziel (z. B. Hochschulentwicklung, BNE, Innovation) der Ansatz dient?Bewertung: Voll erfüllt

Die Zielsetzung ist auf Persönlichkeitsbildung, gesellschaftliche Mitgestaltung und Future Skills fokussiert (Kap. 4). Es fehlen jedoch explizite Verknüpfungen mit institutionellen Strategien, Third Mission oder hochschulpolitischen Zielen.


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1 Nicht erkennbar
Nicht umgesetzt
Das Kriterium ist nicht vorhanden. Es finden sich keine erkennbaren Ansätze oder Hinweise auf eine Umsetzung.
2 Schwach ausgeprägt
Ansatzweise erkennbar
Das Kriterium ist in Teilen vorhanden, jedoch nur oberflächlich, unsystematisch oder unvollständig umgesetzt.
3 Voll erfüllt
Umgesetzt und integriert
Das Kriterium ist inhaltlich vollständig, konsistent und nachvollziehbar umgesetzt und funktional in das Gesamtkonzept integriert.
3* Good practice
Good practice
Das Kriterium ist in herausragender Weise realisiert und dient als beispielhafte oder modellhafte Referenz für die Umsetzung in vergleichbaren Kontexten.

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